Der Münsterer Besinnungsweg
Wie es dazu gekommen ist
Am Anfang war eine Idee - Was bleibt sind die Taten
„Mein schönster Moment nach Umsetzung des Projektes Besinnungsweg war die Begrüßung und die Anwesenheit von Bischof Reinhold Stecher und das Lob, das er der Schützenkompanie Münster ausgesprochen hat. Und dann war ich einfach so begeistert und so zufrieden, dass ich mir denke, die ganze Mühe und Arbeit, die ich auf mich genommen habe, hat sich gelohnt, und das war eigentlich dann das Schönste. Und das bleibt mir, solange ich denken kann.“
Nach den Worten von Josef Zeindl
Die ganze Geschichte
Die Entstehung des Besinnungsweges
In der Gemeinde Münster nahm 1994 ein besonderes Projekt seinen Anfang, das die Herzen vieler Menschen berühren sollte. Josef Zeindl, der damalige Obmann der Schützenkompanie Münster, war der Initiator dieses Projektes, der die traditionelle Idee des Kreuzweges in die heutige Zeit übertrug.
Die Inspiration für diesen Weg kam von den Tischmüttern, die während der Erstkommunion-Vorbereitung vorschlugen, mit den Kindern einen Kreuzweg in der Natur zu erkunden. Da es in Münster keinen solchen gab, wandten sie sich an Josef Zeindl. Begeistert von der Idee, machte er sich daran, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Innerhalb der Schützenkompanie wurde das Projekt diskutiert, einiges an Arbeit und vor allem Kosten war zu erwarten. Doch bei einer entscheidenden Abstimmung im Anschluss an die Herz Jesu-Prozession sprach sich die Mehrheit der Mitglieder für die Umsetzung aus. Mit dieser Unterstützung im Rücken begann Josef Zeindl, das Projekt mit Leidenschaft voranzutreiben.
Für die künstlerische Gestaltung der Stationen konnte der heimische Künstler Hartwig Unterberger gewonnen werden. Elfriede Vergeiner, eine erfahrene Religionslehrerin, brachte den notwendigen religiösen Hintergrund ein. Ein glücklicher Zufall war der Besuch des Bischofs Jack von St. Pölten, der während seines Urlaubs in der Region das Projekt unterstützte und bei der Ausarbeitung der Texte half.
Die Suche nach geeigneten Materialien führte Josef Zeindl und seine Frau auf eine Reise von Nordtirol, über Südtirol bis nach Osttirol. In einem kleinen Steinbruch fanden sie schließlich die passenden Steine. Der Besitzer, selbst Mitglied einer Schützenkompanie, bot die Steine zu günstigen Konditionen an. Der Transport nach Münster wurde durch die Hilfe eines Chauffeurs der Firma Mühlbacher ermöglicht, der die Steine nach und nach mitbrachte.
Die Aufstellung der Steine erforderte Gespräche mit den Grundbesitzern, die. schließlich mit Unterstützung des Förster Anton Niedrist erfolgreich verliefen.
Die Gemeinde unterstützte das Projekt mit einem Bagger für die Fundamentarbeiten, und die Steine wurden schließlich mit einem Kranauto der Firma Mühlbacher aufgestellt und fest verankert.
Das Interview
Der Besinnungsweg führt zur Grünangerl-Kapelle und lädt Besucher ein, über aktuelle gesellschaftliche Themen und ihre eigene Verantwortung nachzudenken. Heute steht der Besinnungsweg als Symbol für Gemeinschaft und Engagement und erinnert daran, wie eine einfache Idee zu einem bedeutenden Projekt werden kann.
Im Bild: Josef Niedriest, Erich Wohlfahrtstätter, Franz Pallsteiner, Josef Zeindl, Ernst Atzl und Künstler Hartwig Unterberger
Die Segnung des Besinnungsweges
durch Bischof Stecher
"Die Einweihung, das war eine eigene Sache", berichtet Josef Zeindl. "Ich habe mir eingebildet, oder es ist mein Wunsch ist gewesen, dass der Bischof persönlich nach Münster kommt, nur habe ich nicht gewußt wie ich das anstellen soll. Und da bekam ich einen Hinweis, dass es gut wäre, dem Bischof persönlich zu schreiben. Und ich habe dann das gemacht, ich habe den Bischof persönlich eingeladen. Und er hat mir persönlich zugesagt. Und ich habe dadurch vom Geschäftsführer oben eine riesen Rüge eingehandelt, weil ich ihn übergangen habe mit der Anfragen. Aber das war mir eigentlich gleich. Die Einweihung war wundervoll, es war zwar Montag und es waren an die 300 Leute, wenn ich es noch richtig in den Kopf habe. Es war eine würdige Feier. Und wie gesagt, die älteren Leute wissen das heute noch und sagen, so eine Feier wird es im Münster so schnell nicht mehr geben."
Mein schönster Moment
Josef Zeind erinnert sich
Mein schönster Moment von dem ganzen Besinnungsweg war eigentlich die Begrüßung und die Anwesenheit von Bischof Reinhold Stecher und das Lob, das er an der Schützenkompanie ausgesprochen hat. Ich war einfach so begeistert und so zufrieden, dass ich mir dachte, die ganze Mühe und Arbeit, die ich auf mich genommen habe, hat sich gelohnt. Das war eigentlich das Schönste, und das wird mir wahrscheinlich so lange im Kopf bleiben, wie ich normal oder halbwegs normal bin.