20251018 Bezirkschronistentag
18. Oktober 2025


Der Bezirks-Chronistentag Kufstein am 18. Oktober 2025 stellte die Gemeinde Münster in den Mittelpunkt der Tiroler Chronistenarbeit. Rund fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bezirk kamen zusammen, um sich über zeitgemäße Formen lokaler Geschichtsdokumentation auszutauschen. Der Tag zeigte beispielhaft, wie in Münster durch strukturierte Recherche, Teamarbeit und digitale Aufbereitung lokale Geschichte fundiert dargestellt und zugleich allgemein zugänglich gemacht wird.


Der Besinnungsweg als Ausgangspunkt für moderne Chronikarbeit

Im Mittelpunkt der Präsentationen stand der Besinnungsweg Münster, dessen Entstehung Anfang der 1990er-Jahre. Auf Initiative von Josef Zeindl, dem damaligen Obmann der Schützenkompanie, entstand in Kooperation mit Künstler Hartwig Unterberger (1934–2019) ein Kreuzweg in freier Natur, der christliche Botschaften mit Themen der Gegenwart verbindet. Die feierliche Segnung des Besinnungsweges erfolgte am 7. Oktober 1995 durch Bischof Reinhold Stecher, der auf persönliche Einladung durch Josef Zeindl eigens nach Münster kam. Mit seiner klaren Symbolik und den künstlerisch ansprechenden Bilder Unterbergers,  wurde der Weg zu einem spirituellen wie auch kulturellen Wahrzeichen des Ortes.

 

 

Symbolik und künstlerische Bedeutung

Der Besinnungsweg umfasst sieben Stationen, die in kräftiger Bildsprache zeitlose menschliche Erfahrungen aufgreifen – Schuld, Angst, Scheitern, Hoffnung, Erlösung. Unterbergers Darstellungen verbinden biblische Motive mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Gewalt, Krieg oder sozialer Isolation. Zum 30-jährigen Bestehen im Jahr 2025 wurde der Besinnungsweg um zwei neue Informationstafeln erweitert und durch ein Werk der jungen Künstlerin Miriam Reitmair ergänzt, die die Symbolik Unterbergers in die Gegenwart überträgt.

 

 

Vom Erinnern zum digitalen Bewahren

Für das Chronikteam Münster bot der Besinnungsweg einen idealen Anlass, die Entwicklung eines bedeutenden Gemeindesymbols umfassend aufzuarbeiten. Über Monate wurden Zeitzeugengespräche geführt, Interviews aufgezeichnet, alte Fotos und Skizzen digitalisiert und auf der neuen digitalen Chronikplattform zugänglich gemacht. Die Umsetzung des Projektes zeigte wie wichtig und befruchtend es sein kann im Team zu arbeiten. 

 

 

Der Chronistentag

Beim Bezirks-Chronistentag wurden diese Arbeiten exemplarisch vorgestellt. Nach der Begehung des Besinnungsweges geführt von Chronikteam Leiter Dr. Reinhard Schranzhofer begleite von Josef Zeindl fand der offizielle Teil im Gasthof Hauserwirt statt. Unter den Teilnehmern befanden sich Bürgermeister Thomas Mai (überzeugter Förderer der Münsterer Dorfchronik), Pfarrer Franz Hofmann, Landeschronist David Abendstein, Bezirkschronist Bezirk Kufstein Toni Scharnagl und sein Stellvertreter Heinz Reichsöllner, Bezirkschronistin Bezirk Schwaz Silvia Brunner, weiters Lisi Sternat (ehemalige Bezirkschronistin), Alfons Putzer (verdienter Dorfchronist in Münster), Josef Zeindl (der Macher des Besinnungsweges), Christine und Heidrun Unterberger (Künstler Gattin und Tochter), Miriam Reitmair (die junge Künstlerin), Erich Wohlfahrtstätter. (Zeitzeuge und Traktor Taxi), und Michaela Wieser  und Collin Taylor, die hoffentlich demnächst das Chronisten Team Münster verstärken. 

 

 

 

 

 

 

Die Teammitglieder des Chronikteams Münster:

Sigi Hornof, Heinrich Ledermair, Sabine Mair, Sandra Mair, Brigitte Margreiter, Helmuth Mühlbacher, Angelika Oberhuber, Daniel Reitmair, Elisabeth Reitmair, Reinhard Schranzhofer, Winfried Tangl


Der Bezirks-Chronistentag 2025 in Münster zeigte, dass moderne Chronikarbeit weit über das Sammeln von Dokumenten hinausgeht. Sie bedeutet methodische Recherche, Quellenkritik, Digitalisierung und Vermittlung lokaler Geschichte in verständlicher Form. Der Besinnungsweg Münster – entstanden aus einer Idee engagierter Bürger – ist ein Lehrbeispiel dafür, wie Geschichte durch Chronikarbeit lebendig bleibt und ein nachhaltiges kulturelles Gedächtnis geschaffen wird.


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